Gluten / Gliadin

Gluten ist die Bezeichnung für ein Stoffgemisch aus Proteinen, Lipiden und Kohlenhydraten. Es enthält eine Gruppe von Eiweißen (Proteinen), die von Pflanzen (v.a. von Süßgräsern) zur Abwehr von Freßfeinden wie beispielsweise Insekten gebildet werden.

Gluten reizt die Darmwand, was zur vermehrten Bildung von Zonulin führt, einem Eiweiß, das die Zellbarrieren zwischen den Darmwandzellen schädigt. Infolge wird die Darmschleimhaut durchlässig für Fremd- und Schadstoffe, die sonst nicht in den Organismusgelangen würden (Leaky-gut-Syndrom).

Gluten ist hitzestabil und läßt sich durch Kochen nicht „inaktivieren“.

Wird Gluten mit Wasser vermengt so bezeichnet man es auch als „Klebereiweiß“. In der Lebensmittelindustrie dient es dazu, die Ruhezeit bei der Teigherstellung zu minimieren. Deshalb wurde gerade der Weizen gentechnisch so verändert, daß er heute bis zu 40 mal mehr Gluten enthält als der natürliche Weizen.

Der Hauptbestandteil der Glutene des Weizens wird Gliadin genannt. Dieses schädigt die Darmwand in besonderem Maße.

Neben dem Casein aus der Tiermilch ist Gluten der Antinährstoff, der als Ursache für zahlreiche chronischen Erkrankungen meiner Patienten die größte Rolle spielt.

Ein zwei- bis dreiwöchiger vollständiger Verzicht auf Gluten (GuTKK) und Tiermilch führt regelmäßig zur Abheilung des Darms, was sich deutlich am Wohlbefinden meiner Patienten, am Tastbefund des Bauches und am Zonulinwert im Labor zeigt.

Lektine

Auch die Lektine werden von Pflanzen als Abwehrstoffe gegen Schädlinge gebildet. Es handelt sich um komplexere Eiweiße oder Eiweiß-Zucker-Verbindungen, die in zahlreichen Pflanzen vorkommen. Manche dieser Stoffe sind für den Menschen direkt giftig und werden erst durch Kochen inaktviert andere sind recht gut verträglich. Darüber hinaus gibt es aber auch zahlreiche Lektine, die auch nach Hitzebehandlung für den Menschen unangenehme Eigenschaften haben. So binden sich beispielsweise Lektine aus Vollkorn, Soja, Kidneybohnen und Erdnüssen an die Darmzellen und lösen eine Mikroentzündung aus. Die so gereizte Darmwand wird wieder durchlässig für Fremd- und Schadstoffe und es entsteht das Ihnen inzwischen wohl bekannte Leaky-gut-Syndrom!

Als ob das nicht schlimm genug wäre, können sich zahlreiche Lektine, nachdem sie Darmwand passiert haben, auch an jede beliebige andere Zelle im Körper haften und für reichlich Entzündung überall sorgen. Wenn man weiß, daß Mikroentzündungen häufig die ausschlaggebende Ursache für zahlreiche Erkrankungen von Allergien über Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall bis hin zu „psychischen“ Störungen wie Depression oder Demenz sind, dann wird einem die Bedeutung unserer Ernährung für die Gesundheit etwas verständlicher.

wird fortgesetzt...

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